»Mit Einfühlungsvermögen und Empathie«, Christin, Pflegefachfrau an der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, UKJ
Was machst Du und was gefällt Dir daran am besten?
Ich unterstütze z.B. Patienten in der Pflege, richte Infusionen, mache Verbände, begleite die Visiten der Ärzte und arbeite sie später aus, bereite Patientenentlassungen vor und informiere die Angehörigen. Speziell bei mir ist die Betreuung nach einer Operation wichtig, das heißt, die Überwachung des Blutdrucks und des Kreislaufs einer Patientin. Was mir besonders dabei gefällt, ist, dass man sich individuell auf die einzelnen Patienten einstellen muss. Man braucht Einfühlungsvermögen und Empathie – es ist wirklich ein Unterschied, ob man eine zwanzigjährige oder eine achtzigjährige Patientin versorgt.
Warum hast Du Dich dafür entschieden?
Mir war es wichtig, nach meinem Abitur erst einmal eine Ausbildung zu machen. Ich habe eine soziale Ader und wollte einen Beruf im sozialen Bereich, mit direktem Kontakt zu Menschen. Man bekommt sofort ein Dankeschön zurück, manchmal auch nicht, meistens aber schon.
Was ist/war für Dich in Deiner Arbeit eine persönliche Herausforderung und wie gehst Du damit um?
Für mich persönlich ist es jeden Tag eine Herausforderung, die Gratwanderung zu bewältigen zwischen persönlicher Nähe und notwendiger Distanz zum Patienten. Abends möchte ich nach Hause gehen mit dem Gefühl, die Arbeit gut gemacht zu haben und manchmal sind da fünf bis zehn Minuten Gespräch an einem Patientenbett ganz wertvoll. Ich habe auch das Glück, ein supergutes Team um mich zu haben. Wir haben auch viel Spaß bei der Arbeit und die Patienten merken das auch.
Was für berufliche Perspektiven hast Du?
Ich habe vor einem Jahr meinen Praxisanleiter gemacht, das ist eine zusätzliche Weiterbildung, um die Auszubildenden im praktischen Bereich zu unterstützen und ihnen praktische Prüfungen abzunehmen. Ich strebe noch ein berufsbegleitendes Studium im pflegerischen Bereich an. Man kann auch eine Fachweiterbildung im onkologischen oder im Anästhesiebereich machen, da gibt es noch diverse Weiterbildungsmöglichkeiten, die vom Arbeitgeber mit unterstützt werden.
Daten und Fakten zur Ausbildung als Pflegefachkraft
- Dauer: 3 Jahre
- Beginn: jeweils zum 1. März und September
- Voraussetzung:
- ein guter mittlerer Schulabschluss oder ein anderer als gleichwertig anerkannter Abschluss oder
- Hauptschulabschluss oder ein anderer als gleichwertig
anerkannter Abschluss, zusammen mit a) einer erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung (mindestens zwei Jahre) oder b) einer erfolgreich abgeschlossenen, landesrechtlich geregelten Assistenz- oder Helferausbildung in der Pflege
- Ausbildungsgehalt: ca. 1.100 €
Ähnliche Ausbildungsberufe
- Kranken- und Gesundheitspflegehelfer:in
- Pflegefachmann/-frau mit Vertiefung Altenpflege
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Berufsbegleitender Fernstudiengang
- Bachelor Pflege/ Pflegeleitung
- Master Pflegewissenschaft/ Pflegemanagemen