„Vom Reinraum in den Weltraum“, Jörg, in der Ausbildung zum Mikrotechnologen bei Materion Balzers Optics
Wie sieht der Arbeitsplatz eines Mikrotechnologen aus?
Mikrotechnologen stellen Produkte wie Mikrochips, Halbleiterkomponenten und Mikrosysteme her. Meistens findet die Arbeit in Reinräumen statt, da jedes kleine Staubkörnchen die Herstellung stören könnte. Bei Materion Balzers Optics gibt es drei sogenannte Reinheitsklassen. Zuerst den Gelblichtreinraum, in dem Strukturen und Lacke aufgetragen werden, dann folgt die Beschichtung, bei der Filter und Schichten auf das Glas aufgebracht werden. Als dritte Station dann die Qualitätsprüfung, bei der entschieden wird, ob sauber gearbeitet wurde und das Produkt den Maßstäben entspricht. Je nachdem, in welchem Reinraum ich arbeite, ziehe ich dann ein unterschiedliches Outfit mit Kittel, Haube oder sogar Mundschutz an.
Welche Schwerpunkte gibt es in deinem Beruf?
Wir bringen hier vor allem optische Schichten auf Glas auf. Diese Beschichtungen verbessern die Eigenschaften des Glases. Ein Beispiel sind die Antireflexschichten für Mikroskope, die mehr Licht durchlassen. Besonders spannend finde ich die Weltraumabteilung. Hier stellen wir zum Beispiel Filter her, die in Satelliten für die Erdbeobachtung grünes Licht herausfiltern und dadurch grüne Landschaften besser erkennbar machen. Dafür rechnen wir aus, wie das Licht an dünnen Schichten reflektiert und wie daraus ein optischer Filter hergestellt werden kann. Wir bringen die entsprechende Beschichtung auf und überprüfen am Ende, ob das Ergebnis den Erwartungen entspricht.
Wo kommen die Produkte zum Einsatz, an denen Du arbeitest?
Zum Beispiel bauen wir Teile für hochspezialisierte Digitalkameras, die in der Weltraumtechnik beim internationalen Satellitenprojekt Sentinel zum Einsatz kommen. Andere Teile werden in Autos oder medizinischen Geräten verwendet.
Kannst Du Dich nach Deiner Ausbildung noch weiter qualifizieren?
Ich habe die Möglichkeit, den Techniker zu machen. Das ist vergleichbar mit der Fortbildung zum Meister eines Handwerkerberufs. Ich kann aber auch Mikrotechnologie studieren. Die Ausbildung zum Mikrotechnologen wird auch als technischer Abschluss anerkannt. Das heißt, man kann auch in eine andere technische Richtung weiterstudieren und Abschlüsse machen. Nach einer solchen Weiterbildung oder bei sehr guten Leistungen könnte ich zum Beispiel Teamleiter werden.
Daten und Fakten zur Ausbildung als Mikrotechnologe:in
- Dauer der Lehrzeit: 3 Jahre
- Voraussetzungen: Realschulabschluss
- Ausbildungsvergütung: zwischen 830 und 1100 €